Warum wir immer wieder mit dem Architekten bauen würden ….

Sicher haben wir ein gutes „Händchen“ bei der Entscheidung für „unseren“ Architekten gehabt. Aber letztlich hat uns der Weg zu ihm geführt, weil uns KEINER der Generalunternehmer und sonstigen Gesamt-Haus-Paket-Anbieter überzeugen konnte.
WARUM?
Weil wir keinen einzigen gefunden hatten, bei dem wir zum Zeitpunkt einer Unterschrift gewusst hätten, wie unser Haus letztlich aussehen wird. Und damit meine ich die komplette Ausstattung inklusive Böden, Sanitärobjekte, Beschläge, Armaturen, Steckdosen usw.
Nur, wenn man das alles nicht weiß, kann man auch nicht sagen, was es am Ende kosten wird. Wie will man da zu einer soliden Finanzierung kommen?

Besonders dumm ist, dass man nach der Unterschrift nicht mehr wirklich flexibel ist.
Und mit Flexibilität meine ich nicht, dass
– man aus kostengünstig eingekauften Massenartikeln zwischen 2, 5 oder 25 Varianten  wählen kann oder
– einem gegen horrende Aufpreise die Möglichkeit von Änderungen oder Zusatzleistungen eingeräumt wird.

Wir haben viele Dinge erst im Laufe des Baues entschieden. Wir hatten in einem Budget planen lassen, das wir möglichst einhalten wollten. Und allein, weil wir etwas ändern wollten, sind uns keine Zusatzkosten entstanden. Die Ausstattung konnten wir frei aus dem kompletten Angebot am Markt wählen und genau die gewählten Artikel waren dann Gegenstand der Ausschreibungen.
Wir kennen zudem den Preis eines jeden Stücks, das hier verbaut wurde. Ohne diese Transparenz hätte ich mich nie auf solch ein Projekt eingelassen. Wie soll ich Anbieter vergleichen, wenn ich den Preis der Leistungen nicht im Einzelnen kenne?

Im Nachhinein wissen wir, was uns die Scheinbar-Komplettanbieter, bei denen wir waren, alles nicht gesagt haben bzw. wo wir wahrscheinlich vor unerwarteten Kosten gestanden hätten, hätten wir dort irgendwo unterschrieben. Wir hätten am Ende in der Summe wohl auch nur dasselbe bezahlt. (So hofft man wenigstens. 😉 )
Wir sind aber überzeugt, dass wir an unseren Wünschen für unser Haus viele Abstriche hätten machen müssen.

In einem Architekten hat man zudem einen Bauleiter, der für den Bauherrn arbeitet und nicht für den Generalunternehmer. Und das ist ein himmelweiter Unterschied.
Natürlich muss man auch bei der Entscheidung für einen Architekten entsprechend umsichtig vorgehen, denn wie in jeder Berufsgruppe gibt es sehr gute und weniger gute.
Aber die Zeit sollte man sich nehmen, wenn man (wie bestimmt die meisten Bauherren) vor DER Investition seines Lebens steht. Alles andere wäre ziemlich dumm.

Der Gosheimer Architekt Rolf Weber hat eine „Zehn-Argumente-Checkliste“ erstellt, warum Bauherrn mit einem Architekten und nicht mit einem Generalunternehmer bauen sollten. Unsere eigenen Erfahrungen sehen wir hier voll bestätigt.